In der Gemeinde Thundorf haben die Bürgerinnen und Bürger unmissverständlich gegen die geplanten Windkraftanlagen gestimmt. Mit 544 Nein- zu 320 Ja-Stimmen und einer beeindruckenden Stimmbeteiligung von 75 Prozent wurde das Windkraftprojekt, initiiert von der Wellenberg Wind AG, also den Zürcher Elektrizitätswerken EKZ und den Thurgauer Werken EKT, abgelehnt. Damit wird eine Investition von rund 40 Millionen Franken in den Bau von drei über 200 Meter hohen Windrädern nicht realisiert, wie SRF News berichtete.

Der Gemeinderat hatte sich zuvor stark für den Windpark eingesetzt. Bereits vor eineinhalb Jahren war ein grösseres Projekt mit acht Windturbinen an der Gemeindeversammlung gescheitert. Das neue Konzept sah eine Reduzierung auf drei Turbinen à 265m Gesamthöhe vor, konnte jedoch die Bevölkerung nicht überzeugen. 

Das klare Nein in Thundorf ist ein grosser Erfolg für den Verein Lebensqualität Wellenberg, der sich seit über sieben Jahren erfolgreich gegen die Windkraftprojekte in der Gemeinde einsetzt. Sprecher Werner Meier meint: „Wir sind über den Entscheid happy und sehr erleichtert. Die Bevölkerung möchte unseren Wald nicht roden, um Windkraftanlagen zu errichten.“

Das Nein der Gemeinde hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Windenergiestrategie des Kantons Thurgau. Regierungsrat Dominik Diezi erklärte, dass der Kanton nun einen Marschhalt einlegen müsse: „Die Regierung hat stets betont, dass wir in der Windenergie ohne die Bevölkerung vor Ort nicht weiterkommen. Thundorf hat jetzt klar gesprochen.“ Zumindest in den nächsten paar Jahren dürfte es somit auch im Rest des Kantons voraussichtlich keine Windkraftanlagen geben.